2 Bergterrassen | Benthe
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2 Bergterrassen | Benthe

Der einen oder dem anderen sind die „Benther Berg-Terrassen“ wohl noch als beliebtes Ausflugsziel für Tanz und gutes Essen bekannt. Mittlerweile werden auf dem ehemaligen Restaurantgelände 15 Kilometer westlich von Hannover allerdings schon längst keine Tanzveranstaltungen mehr gefeiert. Wo früher bis zu 3.000 Tassen Kaffee, 2.000 Stück Kuchen und 1.200 Gläser Berliner Weisse am Tag über den Tresen gingen, erstreckt sich heutzutage eine verwilderte Ruine. Das einst rege Treiben zwischen und um die alten Gemäuer lässt sich nur noch erahnen.

Die „Benther Berg-Terrassen“ blicken auf eine lange Geschichte zurück: was unter der Leitung von Joh. Georg Ernst Rehbock als einfacher Getränkestand für Wanderer*innen und Spaziergänger*innen begann, entwickelte sich über die Jahre zu einem Restaurant, das immer wieder aus- und umgebaut wurde und einige Betreiber*innenwechsel und Umnutzungen erlebte. Nach einem ersten Umbau im Jahr 1879 eröffnete Rehbock an der Stelle des Getränkestands erstmalig ein Restaurant. Damals allerdings noch unter dem Namen „ERICHS RUH“. Schon in der Anfangszeit erregte die Gaststätte immer wieder Aufsehen, da sie insbesondere an Wochenenden viele junge Leute anzog und zum Feiern einlud.

Im Laufe des 2. Weltkriegs wurde die Gaststätte in ein Lazarett umfunktioniert. Zusätzlich wurde ein U-förmiger Bunker unterhalb des Restaurantparkplatzes errichtet, um den Patient*innen und dem Pflegepersonal Zuflucht während der immer häufiger auftretenden Fliegerangriffe zu gewähren. Auch nach dem Krieg blieben die Räumlichkeiten zunächst in anderweitiger Funktion. Somit dienten sie der englischen Militärregierung mehrere Jahre als Kinderheim.

Als das Restaurant dann Weihnachten 1948 unter dem neuen Namen „Benther Berg-Terassen“ wieder eröffnete, hatte sich aufgrund der Umstände nach dem Krieg einiges verändert. Speisen mussten in der Anfangszeit mit Lebensmittelmarken erworben werden und selbst Brikett und alkoholische Getränke wurden teils aus den eigenen Vorräten der Gäste mitgebracht.

Mit den Jahren erfreuten sich die „Benther Berg-Terassen“ immer größerer Beliebtheit und auch internationale Messegäste nahmen das Angebot gerne wahr. Eine Hauskapelle spielte jeden Mittwoch, sowie wochenends und zu Hochzeiten bedurfte es bis zu 1.500 Sitzplätze im Freien, um dem Andrang gerecht zu werden.

Der gesellschaftliche Strukturwandel führte dazu, dass vor allem die junge Bevölkerung sich zunehmend moderneren musikalischen Angeboten zuwandte. 1974 mussten die „Benther Berg-Terassen“ nach mehr als 100 Jahren endgültig schließen. Ein Jahr später brannte das Gebäude vollständig nieder, sodass heutzutage nur noch die Ruinen an den damaligen Betrieb erinnern. Vielen sind die „Benther Berg-Terrassen“ vor allem als Ort für schicksalhafte Begegnungen im Kopf geblieben, an dem einige nicht zuletzt die Partner*in fürs Leben kennenlernten.

Klangkunst

Kompass

Künstler

Peter Kutin

Adresse

Vogelsangstraße 23-29, 30952 Ronnenberg-Benthe