Als Herzog Wilhelm der Jüngere von Braunschweig -Wolfenbüttel 1495 abdankte, entschied sich Erich I im Rahmen einer Erbteilung für „Dat Land twischen Deister und Leine, dat ist dat rechte, dat ick meine“. Nach dieser Erbteilung des Braunschweigisch – Wolfenbütteler Herzogstums bestimmte Erich I. Neustadt 1501 zu seiner zweiten Residenz und calenbergische Hauptstadt des neuen Fürstentums Calenberg. 1563 brannte die alte Burg ab. Mit Unterstützung italienischer und holländischer Fachleute begann 1573 unter Herzog Erich II (geb 1528), der Neubau im Renassancestil. 1574 gilt auch als das Hauptbaujahr der ursprünglich dreiflügeligen Anlage, die auf 84.000 Taler veranschlagt wurde.
Gleichzeitig mit dem Schloss wurde die ganze Stadt Neustadt zu einer Verteidigungsanlage und Festung umgebaut. Davon zeugen noch heute die Mauern um den Amtsgarten, die darunterliegenden Kasematten und die Reste der nördlich der historischen Altstadt gelegenen Bastion „Erichsberg“. Die spitzbogigen Kasematten sind immerhin 100 m lang, fast 3,5m breit und 4 m hoch, also geeignet auch für Truppenverschiebungen innerhalb der Festungsanlage sogar mit Pferden.
In den letzten Jahrzehnten diente die Kasematte unterschiedlichen temporären Nutzungen.
Einige Jahre reifte hier Sekt der einzigen niedersächsischen Sektkellerei in der traditionellen Flaschengärung. Gelegentlich wurden hier Filme gezeigt und Konzerte aufgeführt.
Heute ist die Kasematte jedoch nur im Rahmen einer Führung zugänglich.
Ein Ort, der einem in unmittelbarem Zusammenhang zu den Kasematten steht, ist der oberhalb gelegene Amtsgarten. Darin befindet sich ein ca. 70m langer Laubengang aus Hainbuchen. Der Laubengang hat eine Breite von ca. 3,5m und eine Höhe von ca. 8m und verläuft senkrecht zum unterirdischen Gang. Die Dimension und die Geometrie des Laubenganges bilden eine grüne Analogie zum darunter befindlichen Gang der Kasematten.
Es wäre möglich, dass eine Klangkunstinstallation an beiden Orten diese Analogie deutlich macht.